Geschäftsobjekte

Geschäftsobjekte ermöglichen neben Webdiensten die Interaktion mit externen Systemen aus dem Flussdiagramm Ihres Prozesses im Prozessstudio.

Geschäftsobjekte bieten verschiedene Aktionen, die von einem Prozess aufgerufen werden können. Zum Beispiel könnte ein Geschäftsobjekt erstellt werden, um mit einer Mainframe-Anwendung zu interagieren, die Kundendetails enthält. Beim übergeordneten Prozess muss dann möglicherweise die Adresse eines Kunden aktualisiert werden. Ein nützliches Geschäftsobjekt würde die Aktion „Kundenadresse festlegen“ beinhalten und den Parameter „Kunden-ID“ verwenden, um beim zugrunde liegenden System zu identifizieren, wessen Adresse aktualisiert werden soll. Das Geschäftsobjekt würde dann „die Sprache sprechen“, die das Ziel-Mainframe-System verwendet, um seine Aufgabe zu erfüllen.

Wenn auf diese Weise Funktionen in einem Geschäftsobjekt bereitgestellt werden, können nützliche Funktionen erneut verwendet werden – mehrere Male im selben Prozess, aber auch mehrere Male in verschiedenen Prozessen. Ein einziges Geschäftsobjekt kann von mehreren Prozessen gleichzeitig verwendet werden.

Weil das Geschäftsobjekt nur eine übergeordnete Beschreibung von mehreren Aufgaben beschreibt (z. B. das Aktualisieren der Kundenadressen), ist die Implementierung unabhängig vom Prozess. Beim Ersetzen des Zielsystems (im obigen Beispiel ein Mainframe) durch ein neues System muss bei der Migration zum neuen System demnach nur die Implementierung des Geschäftsobjekts neu geschrieben werden. Somit wären keine Änderungen am übergeordneten Geschäftsprozess erforderlich.

Um von diesen Vorteilen optimal profitieren zu können, sollten Sie Ihre Geschäftslogik von Ihrer Implementierung trennen: Verwenden Sie Geschäftsobjekte zur Interaktion mit externen Systemen und Prozesse für Entscheidungen beim Datenfluss, die Verarbeitung von Warteschlangen usw.

Geschäftsobjekttypen

Es gibt drei zentrale Methoden zur Interaktion mit externen Systemen:

Externe Geschäftsobjekte

Externe Geschäftsobjekte sind ein alter Mechanismus, die einen Wrapper für lokal bereitgestellte COM-Objekte darstellen. Externe Geschäftsobjekte wurden von den visuellen Geschäftsobjekten abgelöst und müssen explizit bei jedem Gerät registriert werden, von dem sie verwendet werden. Typischerweise sind dies alle Laufzeitressourcen und interaktiven Clients zur Entwicklung. Die Registrierung erfolgt im System-Manager.

Um ein externes Geschäftsobjekt im System-Manager hinzuzufügen, wählen Sie Objekte > Extern in der Navigationsstruktur aus. Geben Sie den Namen des Objekts im Feld Neues Objekt hinzufügen ein und klicken Sie auf „Los“.

Externe Geschäftsobjekte sollten für neue Entwicklungen nicht verwendet werden. Es wird empfohlen, stattdessen visuelle Geschäftsobjekte zu verwenden.

Visuelle Geschäftsobjekte

Visuelle Geschäftsobjekte werden im Objektstudio erstellt. In diesem Fall führt Blue Prism die Zuordnungen der Schnittstellen durch und es ist keine Konfiguration erforderlich. Diese Geschäftsobjekte werden automatisch im System-Manager und in den Fenstern mit den Aktionsphasen-Eigenschaften angezeigt.

Webdienste

Sie haben möglicherweise Zugriff auf bestehende Webdienste, die externe Funktionen bereits in einem praktischen Format bieten, weshalb es ungünstig wäre, einen neuen Wrapper schreiben oder sie erneut implementieren zu müssen. Um dieses Problem zu lösen, ermöglicht es Ihnen Blue Prism, Webdienste im System-Manager zu registrieren. Dadurch erhalten Sie automatisch einen Wrapper und können sie wie ein Geschäftsobjekt abrufen. Ein Benutzer, der keine Berechtigung für den Zugriff auf den System-Manager hat, kann ein Geschäftsobjekt nicht einmal von einem Webdienst unterscheiden.

Ein Geschäftsobjekt, das im System-Manager angezeigt wird, kann in einem Geschäftsprozess abgerufen werden.